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Kulturerbe Flößerei im Saale-Holzland: So wurde unser Holz transportiert

Der Vereinsvorsitzende Frank Thiel ernennt den kürzlich verstorbenen Wolfgang Maruschky zum Floßgrabenmeister. Ernennungsurkunde und eine Flößerfigur aus Holz (im Bild) sollen nun an Maruschkys Witwe übergeben werden. © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

OTZ 01.06.2024, 14:50 Uhr • Lesezeit: 3 Minuten

Von Julia Grünler

Ahlendorf-Crossen. Beim Flößerfest am Elsterfloßgraben im Saale-Holzland-Kreis gab es viel zu sehen. Posthum geehrt wurde zudem der kürzlich verstorbene Wolfgang Maruschky aus Crossen.

Jürgen Fuchs hält erfreut einen großen Briefumschlag in den Händen. Erste Besucherinnen und Besucher sind auf dem Schwalbenhof in Ahlendorf, einem Ortsteil von Crossen, angekommen. Der Crossener Feuerwehrverein hat den Rost angeworfen. Kaffee, Kuchen, Schauflößen, Holzbearbeitung und mehr stehen auf dem Programm des Flößerfests, das wenig später durch den ersten Vorsitzenden des Fördervereins Elsterfloßgraben, Frank Thiel aus Magdeburg, eröffnet wird. Was sich in dem braunen Umschlag verbirgt? Es ist die Genehmigung eines Förderantrags für einen geplanten Rastplatz am Floßgraben, lässt Jürgen Fuchs vom Förderverein wissen. Nun stehe dem neuen Rastplatz nichts mehr im Wege, sagt er sichtlich froh. Entstehen soll ein naturbelassener Rastplatz mit Waldschenke, Mülleimer und Fahrradständer. Auch könnte dies der Startschuss für weitere Projekte, wie etwa das Pflanzen von Bäumen sein.

Beim Schauflößen in Ahlendorf wird demonstriert, wie Scheitholz geflößt wurde. © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

Flößerei zählt seit 2022 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit

Warum es wichtig sei, das Flößerfest zu feiern und so an die Flößerei zu erinnern? „Weil es ein immaterielles Kulturerbe der Menschheit ist“, sagt Jürgen Fuchs. Der Elsterfloßgraben sei ein technisches Werk, ohne das Städte, wie zum Beispiel Leipzig oder Bad Dürrenberg nicht groß geworden wären. Unter anderem sei die Holzversorgung nach Halle wichtig gewesen, pflichtet Thiel bei. In Leipzig sei es das wichtige Brennholz für die Stadt gewesen. Der Elsterfloßgraben ist heute ein überregionales technisches Baudenkmal. Er erstreckt sich von Thüringen (Anfang in Crossen) über Sachsen-Anhalt bis nach Leipzig in Sachsen. Den Auftrag zum Bau eines Floßgrabensystems erteilte einst August I. von Sachsen.

Ahlendorf: Maruschky posthum zum Floßgrabenmeister ernannt

Die letzten Vorbereitungen bevor das Schauflößen am Elsterfloßgraben in Ahlendorf beginnt. © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

In seiner Eröffnungsansprache erklärt Frank Thiel, dass mittlerweile auch der Biber am Floßgraben heimisch sei. So habe sich der Nager für seine Bauten ausgerechnet die Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt ausgesucht. „Dadurch ist der Floßgraben fast ein stehendes Gewässer geworden“, sagt Thiel. Auch in übrigen Teilen des Floßgrabensystems sei der Biber mittlerweile beheimatet, so etwa im benachbarten Wetterzeube. Nun werde nach Lösungen gesucht, damit das Wasser auch weiterhin fließen könne – trotz Biberdämmen. Den kürzlich verstorbenen Wolfgang Maruschky aus Crossen ernannte er zudem posthum zum Floßgrabenmeister. Eine Urkunde sowie die hölzerne Figur eines Flößers sollen nun an Maruschkys Witwe übergeben werden.

Viel Einsatz beim Schauflößen in Ahlendorf nötig

 

Jürgen Fuchs vom Förderverein Elsterfloßgraben demonstriert zum Flößerfest, wie Scheitholz geflößt wurde. © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

Crossens Bürgermeister Herbert Zimmermann (BI Holzland) dankte insbesondere Jürgen Fuchs und seiner Familie für den unermüdlichen Einsatz, das Flößerfest trotz widrigen Wetteraussichten, auf die Beine zu stellen.

Wenig später werden Flößerhaken geschultert und Holzscheite zum nur wenige Meter entfernten Floßgraben transportiert. Interessiert beobachten die Gäste, wie das Holz im Wasser landet und von den Flößern in Bewegung gesetzt wird. Da das Wasser kaum fließt, erfordert das Prozedere etwas mehr Einsatz als üblich.

03. Jun. 2024 um 20:30 Uhr

Was hat der Landrat der Region Elstertal gebracht außer Schließung der Schule

OTZ Artikel 01.01.2024

Spricht zum letzten Mal als Landrat zu den Bürgern des Saale-Holzland-Kreises: Andreas Heller (links), hier im Bild mit dem Ersten Beigeordneten Johann Waschnewski.

Foto: Jana Scheiding / Funke Medien Thüringen

Eisenberg: Für Landrat Andreas Heller wird dieser Jahreswechsel der letzte als Landrat sein. 

Zum 30. Juni 2024 endet seine dritte Amtszeit. In 18 Jahren gab es gute und schlechte, auch herausfordernde Zeiten im Saale-Holzland-Kreis. Zum Jahreswechsel blickt er zurück und wendet sich an die Menschen im Landkreis.

„Wir stehen am Ende eines wiederum ereignisreichen Jahres. Viel Schlimmes ist in der Welt geschehen, macht uns traurig und betroffen. Wir sollten trotz allem zuversichtlich bleiben und uns auch vergegenwärtigen, was in diesem Jahr Gutes geschehen ist, was erhalten beziehungsweise neu geschaffen werden konnte.“

So könne der Landkreis beispielsweise auf sanierte Kreisstraßen zurückblicken. Zwischen Großlöbichau und Jenalöbnitz, zwischen Trockenborn und Seitenbrück, in Renthendorf und Zöttnitz. Hinzu kommen umfangreiche Baumaßnahmen für Kinder und Jugendliche an mehreren Schulen.

Saale-Holzland: Mehrere Schulen aufgewertet

In der Woche nach Nikolaus konnte die Grundschule Königshofen aus dem Übergangsquartier in Crossen zurück in ihr saniertes und erweitertes Schulgebäude ziehen. Auch an der Regelschule in Dorndorf gehe die mehrjährige Komplettsanierung mit Anbau eines neues Rettungsweges und geschaffener Barrierefreiheit auf die Zielgerade.

„Wir haben die Saale-Unstrut-Tourismus GmbH mitgegründet und bereiten ein Förderprojekt zum Wasserwandern an der Saale vor. Das Programm ‚Agathe‘ ist gestartet und unterstützt ältere Menschen in unseren Gemeinden“ fährt der Landrat fort.

Die Grundsteinlegung für die neue Produktionshalle der EWU bei Serba, die Einweihung der neuen Firmenhalle von Griesson-de-Beukelaer in Kahla oder die Aktivitäten des Tridelta Campus in Hermsdorf stünden beispielhaft dafür, dass es auch mit der Wirtschaft weiter gut vorangehe – „und dies ist schließlich die Grundlage unseres Wohlstandes.“

Wanderungen in guter Erinnerung

Gern erinnere er sich an die Frühjahrs- und Herbstwanderung, „die uns in diesem Jahr rund um Rothenstein und Hainspitz führten, sowie an viele gelungene Veranstaltungen und Feste in den Dörfern und Städten überall im Landkreis. Ich bin dankbar für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt, den man vielerorts spürt.

Wir stehen nun an der Schwelle eines neuen Jahres. Was wird es uns in der Welt, in Europa, in Deutschland, in Thüringen, hier im Saale-Holzland-Kreis bringen? Werden wir aufatmen können und frohgemut in die Zukunft blicken oder werden wir niedergedrückt von Krisen und Katastrophen?“

Hellers Leitfaden, um auch in schwierigen Zeiten einen klaren Kopf zu behalten und alles gut abwägen zu können, sei immer wieder dieser Spruch: „Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Mutig Aufgaben anpacken

Mutig die anstehenden Aufgaben anpacken, gemeinsam Lösungen finden und in die Tat umsetzen, das möchte Andreas Heller auch im kommenden Jahr. „Meine Zeit als Landrat wird am 30. Juni zu Ende gehen. Wir werden dann einen neuen Landrat und einen neuen Kreistag gewählt haben, in den Kommunen die Gemeinde- und Stadträte, dazu in vielen Orten die Bürgermeister. Ihnen allen möchte ich den obigen Spruch ebenso ans Herz legen wie den Bürgerinnen und Bürgern im Saale-Holzland-Kreis. Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr, viel Glück und Freude, Gesundheit, Zuversicht und Gottes Segen.“

29. Mai 2024 um 15:12 Uhr

Einzelergebnisse

27. Mai 2024 um 15:40 Uhr

Gemeinderat 2024

27. Mai 2024 um 15:36 Uhr